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Cancel Culture ist ein Symptom für ein viel gravierenderes Problem, so der Philosoph Harry Lehmann in seinem neuesten Buch „Ideologiemaschinen. Wie Cancel Culture funktioniert“: Es kommt heute zu einer allgemeinen Politisierung von Institutionen in liberalen Demokratien. Es bilden sich in Universitäten, Museen und Theatern digitale Rückkoppelungsschleifen aus, die zu einer Selbstverstärkung von politischer Kommunikation führen, infolgedessen politische Werte die Eigenwerte dieser Institutionen überschreiben. Die Institutionen beginnen – anstelle von Wissen, Bildung oder Kunst – Ideologie zu produzieren. Sie verwandeln sich mit einem Wort in „Ideologiemaschinen“. Wenn man weiß, wie solche Maschinen funktionieren, lassen sie sich auch reparieren: Hier lautet der Vorschlag, „Ideologieunterbrecher“ in die Institutionen einzubauen, welche die Selbstverstärkungsprozesse von politischer Kommunikation blockieren.


(c) Universität Luxemburg

Harry Lehmann ist ein deutscher Philosoph und Autor, der zunächst Physik in St. Petersburg und dann Philosophie an der Berliner Humboldt-Universität studiert hat. Vorrangig beschäftigt er sich mit Musik- und Kunstphilosophie, in den letzten Jahren zunehmend auch mit Fragen der Kunst- und Wissenschaftsfreiheit. Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen unter anderem “Die digitale Revolution der Musik. Eine Musikphilosophie” (Schott-Music 2012), „Gehaltsästhetik. Eine Kunstphilosophie“ (W. Fink, 2016), „Ideologiemaschinen. Wie Cancel Culture funktioniert“ (Carl-Auer, 2024) und “Kunst–Liebe–Religion. Theorie der Humanmedien” (Carl-Auer 2025).

Ort: Universität Antwerpen Stadtcampus, Lange Winkelstraat, Gebäude R, Hörsaal R.112; (Zugang auch über die Rodestraat möglich) 

Zeit: 19:00 Uhr

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